In einem aktuellen Spiegel-Artikel prognostiziert Gesundheitsökonom Prof. Raffelhüschen 22% Beitragssatz für das Jahr 2035. Das wären über 1.700€ monatlich. Alternativ könnten Gutverdiener mit Selbstbehalten von bis zu 2.000€ belegt werden.
In dem Artikel wird auf die ausufernden Gesundheitskosten eingegangen. Laut Professor emeritus Raffelhüschen von der Universität Freiburg geht an mehr Eigenverantwortung für die Patienten kein Weg vorbei, da sonst der Beitragssatz in den nächsten 12 Jahren auf um die 22% steigen würde.
Nach meinen Berechnungen (siehe Grafik) fiele dann ein Beitrag von 1.755€ für freiwillig Versicherte an. Das sind jene, die in die Private wechseln dürften, weil sie über der Pflichtgrenze verdienen. Die Beitragsbemessungsgrenze habe ich von 2023 bis 2035 analog der Steigerung von 2011 bis 2023 um rund ein Drittel erhöht (+134%). Das ist eher zu niedrig gerechnet, da das inflationsarme Jahre waren. Basieren wir darauf die Beitragsberechnung mit dem von Raffelhüschen prognostizierten Beitragssatz, so landen wir bei 1.755€ Monatsbeitrag.
Die Politik wird handeln müssen, um die Kosten einzudämmen. Das Parlament kann anders als in der Privaten ja auch problemlos die Spielregeln für Leistungen und Beitragsberechnung ändern.
Raffelhüschens Vorschläge:
- Selbstbehalte je nach Einkommen gestaffelt von bis zu 2.000€ im Jahr. Die über der Pflichtgrenze verdienenden freiwillig Versicherten dürften da „ganz vorne“ mit dabei sein
- Kosten für Verletzungen bei riskanten Sportarten wie Skifahren zahlen die Versicherten selbst
Lassen wir uns überraschen, was dann tatsächlich beschlossen wird. Weniger überraschend wird sein, dass es entweder wesentlich teurer wird oder aber Leistungseinschränkungen in Kauf genommen werden müssen. Das ist schon heute klar. Den Steuerzuschuss von zuletzt 17 Milliarden Euro pro Jahr weiter zu erhöhen, wäre auch denkbar, aber keine nachhaltige Lösung.