Neben der Wahl des Studienfachs und der Suche nach einer geeigneten Unterkunft ist auch die Frage der Krankenversicherung von großer Bedeutung. In diesem Beitrag beleuchten wir die verschiedenen Optionen der Krankenversicherung für Studenten, die sich in diesem Jahr neu für ein Studium einschreiben, und geben wichtige Hinweise zu Wahlmöglichkeiten, Fristen sowie den Vor- und Nachteilen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung.
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) für Studenten
Für die meisten Studenten in Deutschland ist die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) die naheliegendste Option. Bis zum 25. Lebensjahr können sich Studenten in der Regel kostenlos über die Familienversicherung der Eltern versichern, sofern diese gesetzlich versichert sind. Dies gilt allerdings nur, solange das monatliche Einkommen des Studenten eine bestimmte Grenze nicht überschreitet (2024: 520 Euro).Nach dem 25. Lebensjahr oder wenn die Voraussetzungen für die Familienversicherung nicht mehr erfüllt sind, wechseln Studenten in die studentische Krankenversicherung. Diese bietet vergünstigte Beiträge und bleibt bis zum 30. Lebensjahr oder bis zum Ende des 14. Fachsemesters gültig.
Beiträge der GKV
Die Beiträge der studentischen Krankenversicherung in der GKV sind gesetzlich festgelegt und betragen derzeit etwa 110 Euro pro Monat inklusive Pflegeversicherung. Dieser Beitrag kann je nach Krankenkasse leicht variieren, da jede Krankenkasse einen individuellen Zusatzbeitrag erhebt.
Leistungen der GKV
Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung umfassen eine medizinische Grundversorgung. Dazu gehören Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, Vorsorgeuntersuchungen und notwendige Medikamente. Eine Arztwahl ist nur innerhalb des Kassensystems gegeben, allerdings mit Einschränkungen bei bestimmten Fachärzten und Therapeuten.
Private Krankenversicherung (PKV) für Studenten
Die private Krankenversicherung (PKV) stellt eine attraktive Alternative zur GKV dar und kann für Studenten, die entweder nicht familienversichert sind oder die Vorzüge einer privaten Versicherung genießen möchten, sehr vorteilhaft sein. Bereits vor dem Studium privat Versicherte können dies zu günatigen Beiträgen bleiben, wenn sie sich zu Beginn des Studiums dafür entscheiden. In der Folge mehr dazu.
Wahlmöglichkeiten und Fristen
Zu Studienbeginn haben Studenten die Möglichkeit, sich zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung zu entscheiden. Diese Wahl muss innerhalb der ersten drei Monate nach Immatrikulation getroffen und der Universität mitgeteilt werden. Ist diese Frist verstrichen, bleibt der Wechsel in die PKV bis zum Ende des Studiums ausgeschlossen, es sei denn, besondere Umstände treten ein.
Beiträge der PKV
Die Beiträge in der PKV richten sich nach dem individuellen Risiko des Versicherten, also Alter, Gesundheitszustand und gewünschten Leistungen. Für junge, gesunde Studenten können die Beiträge in der PKV sogar niedriger ausfallen als in der GKV. Typischerweise liegen die monatlichen Beiträge für Studenten in der PKV zwischen 80 und 200 Euro, je nach gewähltem Tarif.
Leistungen der PKV
Die private Krankenversicherung bietet oft umfangreichere und individuell anpassbare Leistungen als die GKV. Dazu zählen beispielsweise Chefarztbehandlungen, Einzelzimmer im Krankenhaus, Erstattung von Heilpraktikerkosten und eine schnellere Terminvergabe bei Fachärzten. Zudem besteht in der PKV häufig eine weltweite Versicherung, die vor allem für Studenten im Ausland attraktiv sein kann.
Vor- und Nachteile der GKV und PKV im Überblick
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Vorteile
- Einheitliche Beiträge unabhängig vom Gesundheitszustand
- Umfassende Grundversorgung
- Familienversicherung bis 25 Jahre möglich
Nachteile
- Eingeschränkte Leistungen (z.B. Kassenstation, keine freie Arztwahl im Krankenhaus)
- Zusätzliche Beiträge für spezielle Leistungen
- Feste Altersgrenze für die studentische Krankenversicherung
Private Krankenversicherung (PKV)
Vorteile:
- Umfangreiche Zusatzleistungen wählbar
- Flexible Tarifgestaltung
- Individuelle Beitragsgestaltung
- Weltweiter Versicherungsschutz
Nachteile
- Beitragshöhe abhängig von Alter und Gesundheitszustand zu Vertragsbeginn
- Rückkehr in die GKV nur unter bestimmten Bedingungen möglich
Fazit
Die Wahl der richtigen Krankenversicherung ist für Studenten ein entscheidender Schritt, der wohlüberlegt sein will. Die gesetzliche Krankenversicherung bietet eine solide Grundversorgung zu festen Beiträgen und ist besonders für Studenten mit einem geringen Einkommen oder familiären Versicherungsmöglichkeiten attraktiv. Die private Krankenversicherung hingegen punktet mit umfassenderen Leistungen und flexibleren Tarifen. Gerade für junge und gesunde Studenten können die Beiträge in der PKV niedriger sein und die besseren Leistungen bieten.
Es ist ratsam, sich frühzeitig über die verschiedenen Optionen zu informieren und gegebenenfalls unabhängige Beratung in Anspruch zu nehmen. So lässt sich sicherstellen, dass Sie optimal abgesichert ins Studium starten und unbesorgt den neuen Lebensabschnitt genießen können.