PKV- und GKV-Beiträge steigen 2025: So können Sie die Kosten senken

Im Jahr 2025 müssen alle gesetzlich Versicherten und rund zwei Drittel der privat Krankenversicherten mit höheren Beiträgen rechnen. Hauptgründe dafür sind die steigenden Gesundheitskosten, die anhaltende Inflation und eine älter werdende Versichertengemeinschaft. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Beiträge bezahlbar zu halten.


Tarifwechsel innerhalb der PKV – eine oft unterschätzte Möglichkeit

Eine der effektivsten Methoden, um die Beitragshöhe zu reduzieren, ist der interne Tarifwechsel. Jeder Privatversicherte hat das Recht, jederzeit ohne erneute Gesundheitsprüfung oder Wartezeiten in einen anderen Tarif desselben Versicherers zu wechseln, sofern dieser einen gleichen oder geringeren Versicherungsschutz bietet.

Bei Beitragserhöhungen sind die PKV-Anbieter sogar verpflichtet, ihre Versicherten über diese Möglichkeit zu informieren. Durch einen Wechsel in einen günstigeren Tarif können oft mehrere hundert Euro pro Jahr eingespart werden, ohne dass der Versicherungsschutz wesentlich schlechter wird.


Tarifbausteine anpassen und Beiträge senken

Neben einem Tarifwechsel gibt es weitere Möglichkeiten, die monatlichen Kosten zu reduzieren:

  • Unterbringung im Krankenhaus: Wer statt eines Einbettzimmers ein Mehrbettzimmer wählt, zahlt oft deutlich weniger.
  • Verzicht auf Zusatzleistungen: Leistungen wie Chefarztbehandlung, alternative Heilmethoden oder besondere Zahnbehandlungen können je nach persönlichem Bedarf angepasst oder gestrichen werden.
  • Selbstbehalt erhöhen: Eine höhere Selbstbeteiligung kann den Monatsbeitrag erheblich senken. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Eigenbeteiligung im Krankheitsfall noch finanzierbar bleibt.
  • Risikozuschläge überprüfen: Falls beim Abschluss der PKV ein Risikozuschlag (z. B. wegen Vorerkrankungen) vereinbart wurde, kann es sich lohnen, den Versicherer auf eine erneute Prüfung anzusprechen. Hat sich der Gesundheitszustand verbessert, kann der Zuschlag entfallen.

Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter kann sich für junge und gesunde Versicherte ebenfalls lohnen, ist aber mit einer erneuten Gesundheitsprüfung verbunden. Daher sollte dieser Schritt genau überlegt werden.


Sozialtarife in der PKV – eine Option bei finanziellen Engpässen

Für Versicherte mit finanziellen Schwierigkeiten gibt es in der privaten Krankenversicherung zwei gesetzlich geregelte Sozialtarife mit eingeschränkten Leistungen:

1. Standardtarif

  • Gilt für PKV-Versicherte, die vor 2009 in die PKV eingetreten sind.
  • Über 65-Jährige können ohne weitere Voraussetzungen wechseln.
  • Jüngere Versicherte müssen entweder Frührentner sein oder mindestens 55 Jahre alt und ein Einkommen unter 62.100 € brutto jährlich haben.

2. Basistarif

  • Steht allen ab 2009 versicherten Privatkunden offen.
  • Bietet eine Leistung, die der gesetzlichen Krankenversicherung ähnelt.
  • Ist jedoch meist teurer als der Standardtarif und lohnt sich nur, wenn die aktuellen Beiträge sehr hoch sind.

Sollten alle anderen Optionen nicht greifen, besteht als letzter Ausweg der Notlagentarif. Dieser bietet nur minimalen Schutz, verhindert aber eine komplette Kündigung durch die PKV.


Fazit: Beitragssteigerungen müssen nicht hingenommen werden

Sowohl gesetzlich als auch privat Versicherte müssen sich auf steigende Beiträge im Jahr 2025 einstellen. Besonders in der PKV gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten, um die Kosten zu senken – sei es durch einen Tarifwechsel, die Anpassung von Zusatzleistungen oder den Wechsel in einen Sozialtarif.

Wer sich über steigende Beiträge Sorgen macht, sollte frühzeitig handeln und sich über alle verfügbaren Optionen informieren. Oft lassen sich durch geschickte Anpassungen mehrere hundert Euro pro Jahr einsparen, ohne dass der Versicherungsschutz massiv eingeschränkt wird.

Falls Sie sich unsicher sind, welche Lösung für Sie die beste ist, stehe ich Ihnen gerne beratend zur Seite.